pornographische Videos Islam

Wie kann ich mich davon abhalten, pornographische Videos anzuschauen?

Frage:
Ich bin 23 Jahre alt. Seit meiner Pubertät kann ich mich nicht davon abhalten, Videos mit pornographischen Inhalten anzuschauen. Bei Allah, ich bin es leid! Selbst wenn ich es schaffe, mich zwei bis drei Wochen zu beherrschen, kann ich letztendlich doch nicht widerstehen. Helfen Sie mir bitte. Ich kann sonst mit niemandem darüber sprechen. Mit dem Fasten habe ich es auch schon erfolglos versucht. Allah behüte, ich habe Angst, auch nach der Ehe nicht davon ablassen zu können. Möge Allah mit Ihnen zufrieden sein.

Antwort:
Betrachte dein Leben und deinen Glauben (’îmân) als eine große gottesdienstliche Anstrengung (dschihâd). Dies erfordert Durchhaltevermögen. Einmalige Aktionen können nicht als dschihâd bezeichnet werden. Das Gebet (salâh) ist dafür ein gutes Beispiel. Es steht bis zum letzten Atemzug an unserer Tagesordnung! Die Keuschheit zu bewahren und würdevoll zu leben, ist ein wichtiger Teil unserer Bemühung (dschihâd).
Auch du musst jemand werden, der sich anstrengt und ein mudschâhid wird! Willst du etwa den Schaytân darum bitten, dich in Ruhe zu lassen? Auch wenn du eintausend Mal keinen Erfolg hast, so wirst du es zum tausendundersten Mal schaffen. Das ist das Leben, das ist der große dschihâd! Du und alle Jugendliche, die diese Welt vor dir betreten haben, mussten durch diese Prüfung gehen. Das Erste was du machen solltest, ist dein Umfeld zu wechseln. Sie hat womöglich einen schlechten Einfluss auf dich. Zudem dürftest du offensichtlich zu viel Freizeit haben. Du solltest deinen Alltag in dem Maß ausfüllen, dass du fast einschläfst bevor du zu Bett gehst. Das Leben kann nicht nur mit der Schule und dem Internet ausreichend ausgeschöpft werden! Ein guter Muslim ist die Hoffnung der Umma. Ein vertrauenswürdiger, tapferer und nützlicher junger Mann, sollte parallel zu seiner (schulischen) Ausbildung folgende Eigenschaften besitzen:

  1. Er versucht ein Leben zu führen, welches er selbst finanziert und dafür bereit ist zu arbeiten und auf fremdes Geld und väterliche Unterstützung soweit es geht verzichtet.
  2. Er liest am Tag mindestens 50 Seiten aus einem Buch, welches seinem Niveau entspricht.
  3. Er schreibt, dichtet und probiert sich in anderen künstlerischen Bereichen aus. Er erweitert sich auf einem Gebiet, welches ihm nahe liegt.
  4. Er geht einer Sportart nach, die ihm liegt. Er ist gepflegt und gutaussehend.
  5. Er eignet sich Freunde an, die besser als er sind und die es wert sind, ihren Spuren zu folgen. Freunde, die dies nicht erfüllen, finden sich nicht einmal in seiner Freundesliste in den sozialen Medien. Denn er weiß, Pferde und Esel bilden nur Rudel unter Ihresgleichen.
  6. Er ist sozial aktiv. Er übernimmt eine Tätigkeit in einer Stiftung, Organisation oder Ähnliches.
  7. Er hat einen Mentor. Dieser Mentor zeigt ihm den Weg und verbessert seine Fehler.
  8. Er zieht ständig Lehren aus seiner Vergangenheit. Sobald er einen Fehler begeht, gibt er nicht gleich auf, sondern begeht Reue (tauba) und geht weiter seinen Weg.
  9. Er füllt sein Herz mit der Kraft und Energie des Qur’ân. Vom Qur’ân entfernt zu bleiben ist für ihn das Gleiche wie mit „leeren Batterien” zu sein.
  10. Er ist einer Moschee mindestens in einem solchen Maße gebunden, dass er zu der ansässigen Gemeinschaft (dschamâ‘a) gezählt wird.
  11. Er ist standhaft. Er ist standhaft und geduldig gegenüber fitna, mit seinen Eltern, den Verführungen des Schaytân und seinen inneren Trieben (nafs). Er bleibt standhaft und erwartet seinen Lohn von Allah.
    Wir machen du‘â’ für dich und warten auf dich mit voller Hoffnung. Wir warten; die ganze Menschheit wartet. Seit Jahrhunderten wirst du erwartet mein Kind!