Frage:
Was müssen wir unter interreligiösem Dialog verstehen, und mit welchem Inhalt sollten wir diese Begrifflichkeit füllen?
Antwort:
Allah, der Erhabene, brachte seiner Dienerschaft (den Menschen) eine Religion (dîn), damit sie den Weg in das Paradies finden können. Seit Anbeginn von Adam – Frieden sei mit ihm – bis heute, haben die Propheten, die Religion des Islam versucht zu verbreiten. In Hinblick auf die Namen der Propheten und ihrer scharî‘a, gab es Unterschiede, aber ihre Religion war die Gleiche. Zuerst kam das Judentum, als Buchreligion (mit Offenbarungstext). Nachdem die Thora verfälscht wurde, wurden die Psalmen (zabûr) offenbart, um die Verfälschungen aufzuheben. Nach dessen Verfälschung kam es zur Offenbarung der Bibel. Das Christentum sollte eigentlich als eine Religion gelten, welche die ursprüngliche Form des Judentums darstellen sollte. Nachdem sie ebenfalls abgeändert wurde, sandte Allah – der Erhabene – den Propheten Muhammad ﷺ mit dem Qur’ân. Die Offenbarung des Qur’ân bedeutet zum einen, die vorherigen Religionen zu ihrem Ursprung einzuladen und zum anderen, diese als wahre Religion abzulösen. Der Islam ist nun da. Die anderen Religionen gelten als entstellt und (von Menschenhand) abgeändert. Natürlich sollte ein Muslim die anderen (monotheistischen) Religionen, trotz ihrer Verfälschung, auf seiner Seite sehen, wenn es denn um die Religionslosigkeit bzw. den Atheismus geht. Eine Verbundenheit, als wären sie Glaubensgeschwister, ist jedoch nicht möglich. Das Bild der Geschwisterlichkeit ist auch in ihren Augen mit dem Islam nicht vereinbar, der zur Ablösung aller anderen Religionen gekommen ist.
Der Islam muss die Stellung zum Aufruf (tabligh) einnehmen. Ein Tisch, an dem sich unter dem Verständnis: „Eine Prise von Ihnen und eine Prise von uns“, zusammengesetzt wird, ist keineswegs etwas Gutes.
Seien Sie Allah anvertraut.