Blutungen
von SavanasDesign über Pixabay

Muss ich beten, wenn ich nach der Geburt unregelmäßige Blutungen habe?

Frage:
Normalerweise ist es doch so, dass die Blutung einer Frau etwa 6 Tage im Monat andauert und das Beten in dieser Zeit nicht erlaubt ist. Jetzt ist es aber so, dass ich seit über 3 Monaten (seit Geburt meiner 3 Monate alten Tochter) alle 2 Tage Blutungen habe, die etwa 4-5 Tage andauern. Die Ärztin sagt, dass dieser Zustand der unregelmäßigen Blutungen etwa 6 Monate andauern kann. Ich bete nur 2 Tage, dann kommt Ausfluss, dann bete ich natürlich nicht usw. Die Farbe des Ausflusses ist rot.
Frage: Soll ich weitermachen wie bisher, also wenn 2 Tage keine Blutungen sind, dann bete ich und wenn die Blutungen wieder beginnen, bete ich nicht oder soll ich trotz der Blutungen beten?

Antwort:
Blutungen gelten als kontinuierliche Blutungen (Scheinperiode; unechte Periode), es sei denn, zwischen zwei Blutungen liegt eine blutungsfreie Zeit von mindestens 15 Tagen.

Um zu bestimmen, ob eine echte oder Scheinperiode vorliegt, ist es notwendig, die regelmäßige Menstruation vor der Schwangerschaft zu bewerten. Hierbei wird die letzte Menstruationsblutung vor der Schwangerschaft betrachtet, die nicht länger als 10 Tage andauerte und einen Mindestabstand von 15 Tagen zur vorletzten Blutung aufweist.

Nachgeburtlicher Ausfluss (Wochenbett), der bis zu 60 Tage anhalten kann, ist aus medizinischer Sicht meist als normal einzustufen. Laut der hanefitischen Rechtsschule gelten jedoch Wochenbettblutungen, die länger als 40 Tage andauern, als Scheinperiode (istihâda).

  • Wenn der Ausfluss, wie angegeben, alle 2 Tage oder in 2 Tage andauernden Zyklen, ab der Geburt an auftritt, ist dieser Zustand 40 Tage lang als Wochenbettblutung einzustufen. Man ist also vom Gebet freigestellt.
  • Bei Blutungen, die nach diesen 40 Tagen auftreten, ist es wichtig, die blutungsfreien Tage und Menstruationstage vor der Schwangerschaft zu kennen und diese mit dem aktuellen Zustand zu vergleichen, (um Abweichungen feststellen zu können).
  • Es kann auch eine Frauenärztin aufgesucht werden, die beurteilt, um was für eine Blutung es sich handelt. Dies wäre die sicherste Methode.

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