Frage:
Mittlerweile ist es im Internet möglich, eine/n gute/n Reproduktions-Mediziner/in (Ärzte, die bei Kinderwunsch eine künstliche Befruchtung vornehmen) zu finden. Bspw. über Jameda. Eine besonders gute Empfehlung hat ein männlicher Arzt. Laut seinem Lebenslauf und den hervorragenden Bewertungen wirkt er sehr überzeugend. Ist es erlaubt, eine künstliche Befruchtung bei einem männlichen Arzt durchzuführen, während der Ehemann bei den Eingriffen dabei ist, da sich die Frau enthüllt? Es gibt auch die Möglichkeiten zu einer Ärztin zu gehen, die allerdings wenig gute Bewertungen hat. Selbstverständlich ist alles nur mit Allahs Wille möglich, aber darf man nicht nach einem hervorragenden Spezialisten suchen und sich von ihm behandeln lassen? Sollten doch eher Ärztinnen bevorzugt werden, die zwar nicht immer erfolgreich sind, aber bei ihnen könnte es, inshaallah, auch mit dem Kinderwunsch klappen.
Antwort:
Im Bereich der Medizin gibt es im therapeutischen Bereich Ausnahmeregelungen, auch bezogen auf die Angelegenheit der Geschlechter(trennung). Die künstliche Befruchtung fällt auch unter die Therapie, in der es Sonderfälle gibt, bei denen Ausnahmen gemacht werden können. Damit eine Frau zu einem Arzt oder ein Mann zu einer Ärztin gehen kann, muss zumindest innerhalb des Wohnorts der Zustand eintreffen, dass rechtlich gesehen keine konforme Therapie gewährleistet werden kann, aus dem Grund, dass kein gleichgeschlechtlicher Mediziner ausfindig gemacht werden konnte. Dies wäre ein Ausnahmefall, der es erlauben würde, dass z. B. ein Mann zu einer Ärztin gehen kann. Eine Ausnahmeregelung kann auch zutreffen, wenn es um die fachliche Eignung des Arztes geht. Es besteht kein Einwand, sich für einen fachlich noch kompetenteren Arzt zu entscheiden. Die Kompetenz können wir anhand der Erfahrungsberichte früherer Patienten oder dem akademischen Werdegang/Zustand des Arztes bestimmen. Mit Allahs Erlaubnis, ist dies zulässig.