Frage:
Ich bin seit sieben Jahren verheiratet. Mein Herr ermöglichte es mir, ein Jahr nach der Heirat tauba zu begehen und anzufangen, die täglichen rituellen Gebete (salâh) zu verrichten. Ich bemühe mich, als Muslim zu leben. Nach mir, fing auch meine Ehefrau zu beten und zu fasten an. Sie trug aber noch nicht den hidschâb. Jahrelang habe ich von meiner Frau erwartet, dass sie sich bedeckt und ich habe für sie du‘â’ gesprochen. Ich habe sie sehr oft dazu eingeladen. Dank Ihrer Vorträge, fing meine Frau vor 2 Jahren an sich zu bedecken. In dieser Zeit war sie bedeckt. Während dieser ganzen Zeit hatten wir uns ein paar Mal gestritten, da sie zwei- bis dreimal sagte, dass sie sich nicht mehr bedecken möchte. Nun beharrte sie vor einem Monat wieder darauf, sich nicht zu bedecken und dieses Mal klang sie sehr entschlossen. Ich habe sie tagelang angefleht, aber egal was ich tat, ich konnte sie nicht daran hindern. Ich habe bei Allah geschworen und gesagt, dass ich unsere Familien auflösen werde, wenn sie den hidschâb ablegt, aber sie hat nicht auf mich gehört. Wir haben drei Söhne, deshalb konnte ich dies meiner Familie nicht antun. Für meine Kinder bin ich dazu gezwungen, mit ihr zusammenzuleben. Davor habe ich meine Frau sehr geliebt. Aber jetzt möchte ich sie weder sehen noch ihre Stimme hören. Seit einem Monat reden wir nicht miteinander und ich möchte auch mein Leben lang nicht mehr mit ihr reden oder sie anfassen. Was soll ich unternehmen? Was ist mit meinem Schwur, wenn wir uns nicht trennen? Muss ich dafür eine Sühneleistung (kaffâra) ablegen?
Antwort:
Sie müssen es hinkriegen, nach so vielen Jahren, sich geduldig und standhaft zu erweisen. Zeigen Sie Geduld & Standhaftigkeit (sabr) und gewinnen Sie Ihre Familie und die Belohnung für das Aufbringen von Geduld & Standhaftigkeit zugleich. Allah ist mit den Geduldigen (’inna-llâha ma’a-s-sâbirîn). Reden Sie ihrer Frau zu und sprechen Sie mit ihr in einem sanften Ton. Je stärker ihre Meinung ist, den hidschâb abzulegen, desto freundlicher sollten Sie ihr gegenüber werden. Zeigen Sie ihr Ihre Liebe und gehen Sie liebenswürdig mit ihr um. Durch Ihre Liebe und Zuneigung, wird sie Ihnen letztendlich entgegenkommen. Es ist zwar schwierig, aber so sollte es sein. Sprechen Sie eine Weile überhaupt nicht das Thema hidschâb an. Zeigen Sie ihr in dieser Zeit mehr Zuneigung. Schieben Sie sie nicht noch stärker in die Armme des schaytân, während der schaytân ohnehin versucht, sie an sich zu reißen.
Bezüglich ihres Schwurs, gilt Folgendes:
Wenn Sie den Schwur als Druckmittel nutzen wollten, besteht kein Problem. Wenn Ihre Absicht dahinter die Trennung war, dann hat eine Scheidung (talaq) stattgefunden. Wenn abgesehen von diesen beiden Erläuterungen, andere Details auch eine Rolle spielen, dann sollten Sie einen Imam/Gelehrten vor Ort konsultieren.
Möge Allah Ihnen behilflich sein.