Frage:
Ich bin 21 Jahre alt und Student. Über die sozialen Netzwerke bin ich auf Ihre Vorträge gestoßen. Für mich sind Ihre Beiträge, Bücher und Vorträge sehr wertvoll. Möge mein Allah bis in alle Ewigkeit zufrieden mit Ihnen sein. Sie sind jemand, der die Familie als die letzte Festung ansieht und sehr gut darlegt. Sie betonen immer wieder wie wichtig die Stellung der Familie ist. Deshalb versuche ich, meinen eigenen Familie vorbildlich zu gestalten. Ich möchte von Allah so sehr, dass ich meiner zukünftigen Ehefrau ein guter Partner und meinen Kindern ein guter Vater sein kann.
Für dieses Bestreben gibt es eine Frau, auf die ich geduldig warte. Ich kenne Sie von der Universität und vor Kurzem habe ich ihr meine Gefühle gestanden. Auch Sie empfindet Gefühle für mich und wartete geduldig, dass ich Sie eines Tages darauf anspreche. Ich spreche hier nicht von klischeehaften Wunschvorstellung in Sachen Liebe. Wir standen uns so gut wie nie von Angesicht zu Angesicht. Wir sind Menschen, die wissen was erlaubt (halâl) und verboten (harâm) ist, alhamdulillâh. Der einzige Kontakt, den wir halten, ist über ein paar Textnachrichten per Handy oder ein paar Anrufe. Aber auch dieser Kontakt, gestaltet sich in Maßen und auf kurze Weise. Sogar auf die Tonart beim Sprechen legen wir Wert. So Allah will, werden wir nächstes Jahr mit dem Studium fertig sein. Wir warten auf diesen Zeitpunkt mit Geduld und Vorfreude. Es besteht die Möglichkeit, dass ich aufgrund meines zu absolvierenden Wehrdienstes an einen anderen Ort gehen muss. Auch sie kann aus beruflichen Gründen an einen anderen Ort versetzt werden. Ihre Familie könnte dies als Ausrede nutzen. Welcher ist der beste Zeitpunkt für uns, um zu heiraten? Sollten wir erst heiraten, nachdem wir etwas Geld angespart haben (nach ein bis zwei Jahren)? Dass Sie als Frau, aus beruflichen Gründen versetzt werden könnte und alleine umziehen muss, beunruhigt mich etwas. Was sollen wir machen? Können Sie uns weiterhelfen?
Antwort:
Möge Allah, der Erhabene, mit Ihnen zufrieden sein. Ich erwarte sehnlichst Ihre Bittgebete (du’a’).
Sie müssen wissen, dass das Warten bis zur Ehe nicht zu Ihrem Vorteil ist. Wir führen ein Leben, in der es nicht einmal feststeht, ob wir den heutigen Morgen überstehen werden. Legen Sie die Heirat nicht auf diesen oder jenen Zeitpunkt fest.
Lassen Sie mich Ihnen ein Beispiel geben, dass Sie auch auf die Heirat übertragen können:
Wenn Sie zum Beispiel Hunger verspüren, so bereiten Sie ihr Essen vor und beginnen den Tisch zu decken. An diesem Tisch essen sie erlaubte (halâl) Dinge. Wenn Sie sich ihren Hunger nicht auf erlaubte Weise stillen, so besteht doch die Gefahr, dass sich ihr Hungergefühl verstärkt und Sie Dinge essen könnten, die nicht erlaubt (harâm) sind.
Bleiben Sie Allah anvertraut.