Frage:
Es werden Maulid-Feierlichkeiten1 veranstaltet. Wie ist das Urteil im Islam bezüglich dieser Programme, und wie sollte unsere Einstellung gegenüber diesen Veranstaltungen sein?
Antwort:
Es wird von Nutzen sein, dass wir folgendes feststellen: Neuerungen im Islam (bid‘a) sind nicht immer eine offene Bosheit. Vielmehr befinden sich eine bid‘a sehr häufig in einer nahezu sympathischen und nützlich erscheinenden Position. Wir müssen eine bid‘a nach der islamischen Ordnung (scharî‘a), dem Qur’ân und der Sunna beurteilen und nicht nach persönlichem Empfinden.
Die Maulid-Feierlichkeit1 ist einer der geläufigen bid‘a. Es wird auch als eine bid‘a bezeichnet. Aus dem einen oder anderen Grund kann es Befürworter für diese Bezeichnung geben oder nicht. Im Endeffekt trifft der Maulid1 auf eine hohe Akzeptanz, aber es fällt in die Kategorie bid‘a und diese bid‘a hat die Position des Qur’ân eingenommen. Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem, was die Maulid-Feierlichkeiten1 gebracht haben und dem, was sie im Gegenzug genommen haben. Statt sich mit Maulid-Feierlichkeiten1 auseinanderzusetzen, ist es richtiger für die Wiederbelebung der Wahrheit, nämlich den Qur’ân zu arbeiten.
1 [Süleyman Tschelebi dichtete eines der berühmtesten Gedichte der islamischen Welt. Sein Maulid-Gedicht erzählt die Geburtsgeschichte des Propheten – Friede und Segen seien mit ihm – und sein Leben. Dieses Gedicht wird oft an besonderen (islamischen) Tagen mit bestimmter Regel und Tonart, im Sinne einer feierlichen Zusammenkunft rezitiert. (Nicht Teil der fatwâ)]