Vater im Islam

Der Kontakt zum Vater, der einen zu Sünden anspornt

Frage:
Es geht um meinen Vater. Soweit ich klar denken kann, befindet sich mein Vater im Sumpf des Alkohols, Glücksspiels, unehelichem Geschlechtsverkehrs und der Schulden. Ich bin Zeuge dessen. Er versuchte mich in „seine“ Welt einzuführen und spornte mich dazu an, Alkohol zu trinken. Ich war damals 19 Jahre alt. Über die Religion (Dîn) habe ich von ihm nichts beigebracht bekommen. Wir konnten es nicht mehr aushalten, also trennten sich meine Mutter, mein Bruder und ich von ihm. Daraufhin zog er in seine Heimat zurück. Dabei hinterließ er einen Schuldenberg. Jetzt bin ich 26 Jahre alt und ich habe seit jenem Tag nicht mehr mit ihm geredet. Ich erhalte immer noch die Nachricht, dass er von diesen abscheulichen Taten nicht losgekommen ist. Ich versuche – Allah sei Dank -, meine Gebete (Salâh) zu verrichten und auf meine muslimische Identität zu achten. Wenn es um das Thema „Vater“ geht, habe ich Angst. Ich habe Angst über die Aussage unseres Propheten – Segen und Frieden auf Ihm -, nicht die Rechte des Vaters zu verletzen. Ich weiß jedoch auch, dass Söhne auf der Seite des Propheten – Segen und Frieden auf Ihm – gegen ihre Väter, die Götzendiener (Muschrik) waren, gekämpft haben. Um es  auf den Punkt zu bringen; bin ich in Sünde gefallen, weil ich keinen Kontakt mit meinem Vater hatte?

Antwort:
Zerstöre trotz allem nicht die Bande zu deinem Vater. Ziehe es vor ein guter Sohn zu sein, soweit deine Kraft dazu ausreicht. Dies ist der richtige Weg. Soll er ruhig auf seinen Fehlern beharren, sei du aber ein guter Gläubiger (mu’min)!